Frau Galuba-Hoja, wann haben Sie J.M.P. Fenster gegründet und wie kam es dazu?
Bis 2018 war ich noch für ein anderes Unternehmen in dieser Branche als
kaufmännische Mitarbeiterin tätig. Der Markt war groß und potentielle Kunden gab es viele. Ich hatte eine Vision von dem, was ich anders machen wollte als mein damaliger Arbeitgeber. So wagte
ich, zusammen mit meinem Bruder, den Schritt in die Selbstständigkeit.
Sie stammen selbst also aus dem kaufmännischen Bereich. Woher kommt da die Motivation ein Handwerksunternehmen zu führen?
Wie schon gesagt, ich kannte dieses spezielle Business. Darauf wollte ich aufbauen. Ich liebe den Umgang mit Kunden und bin eine gute Verkäuferin. Meine Motivation ist es, nach einem erledigten
Auftrag zufriedene und glückliche Kunden zu haben, welche uns weiterempfehlen. Ich freue mich, wenn wir unsere Auftraggeber mit Leistung überzeugen können und diese im Idealfall nach einigen
Jahren mit einer neuen Anfrage wieder zu uns kommen.
Wie lief der Start?
Wir fingen ja buchstäblich bei null an. Zunächst gab es kein Auto, wir hatten noch kein Werkzeug und auch die Immobiliensuche gestaltete sich schwierig. Zwischenzeitlich sind wir schon mehrmals
umgezogen. Jetzt bin ich mir aber sicher, dass wir das perfekte Objekt gefunden haben. An unserem neuen Standort in Ahorn ergeben sich gleich mehrere Synergien und wir haben ausreichend Platz und
Parkplätze für unsere Kunden. In Kürze werden wir hier auch einen Showroom einrichten.
Was unterscheidet Ihr Unternehmen von der Konkurrenz?
Gerade im Bereich Fenster bieten wir ein breites Spektrum an. Ob Premium Produkt oder Produkt mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis, bei uns findet jeder das für sich passende. Neben der
großen Auswahl ist aber vor allem das umfangreiche Leistungsangebot unser Aushängeschild. Unsere Kunden schätzen es, dass wir viele verschiedene Gewerke übernehmen können und sie so nicht mehrere
Firmen beauftragen müssen.
Wie sieht es denn aktuell mit qualifiziertem Personal aus?
Das Handwerker-Team besteht derzeit aus sechs sehr guten Monteuren. Ob Trocken- und Fensterbau, Putz, Bodenbeläge oder allgemeine Renovierungsarbeiten, in allen Bereichen kann ich auf eine
motivierte und kompetente Mannschaft zählen. Aber es hat fast ein Jahr gedauert bis wir komplett waren. Doch jetzt sind wir gut aufgestellt, wie uns auch die Rückmeldungen unserer Kunden zeigen.
Angestelltenverhältnis und Unternehmertum. Sie kennen beides! Was sind die Unterschiede?
Als Unternehmerin habe ich wenig Zeit, denke häufig an die Arbeit und frage mich laufend, ob meine Planungen passen. Das klingt jetzt allerdings viel zu negativ (lacht). Die positiven Seiten
überwiegen für mich deutlich. Ich bin meine eigene Chefin und frei in der Gestaltung meiner Prozesse, meiner Arbeitszeit und vor allem auch frei in der Umsetzung von meiner Vorstellung von
Service- und Kundenorientierung. Als Mutter von drei Kindern schätze ich diese Freiheit sehr, denn so kann ich täglich mehrmals zwischen Beruf und Familie wechseln. Der Übergang ist oftmals
fließend.
Was waren bisher die spannendsten Aufträge?
In jedem Fall die Überregionalen. Wir haben schon Fenster in Köln, Leipzig und sogar in der Schweiz montieren dürfen. Aber man trifft überall immer wieder auf viele tolle, freundliche und
korrekte Menschen. Für mich ist deshalb eigentlich jeder Auftrag schön und spannend.
Würden Sie heute bei einer erneuten Gründung etwas anders machen?
Im Nachhinein ist man immer schlauer und ich habe sicher an der einen oder anderen Stelle Lehrgeld bezahlt. Ich verbuche das unter „Erfahrung gesammelt“. Unterm Strich würde ich aber alles wieder
genauso machen. Für mich war der Weg in die Selbstständigkeit die beste Entscheidung, welche ich treffen konnte. Ich habe diesen Schritt kein bisschen bereut.
Was braucht ein erfolgreicher Gründer und was würden Sie anderen empfehlen?
Ein Gründer braucht Geduld, starke Nerven und einen eisernen Willen! In der Anfangszeit meines Unternehmens war ich überrascht zu erfahren, wie viele Beratungsstellen es für Gründer gibt. Deshalb
ist meine Empfehlung: Nutzt diese und lasst euch beraten. Holt euch ehrliche Meinungen ein und nehmt Unterstützungsangebote an. Ich würde mir zudem wünschen, dass es noch mehr Unternehmer gibt,
welche ihre Erfahrungen weitergeben. Auch wenn es wichtig ist seine eigenen Erfahrungen zu sammeln, so muss man dennoch nicht die Fehler noch einmal machen, welche andere bereits gemacht haben.