Alexandra und Jan Schenkel verwirklichen am Waldbad in Bad Rodach ihren Traum vom Baumschiffhotel. Hier finden die Gäste eine Kombination aus Naturerlebnis und schönem Wohnen. Lichtet die Anker und kommt, ganz ohne Wellengang, an Bord. Im Interview verrät Alexandra wie es dazu kam, dass nun Schiffe mitten im Wald stehen und wie sie dieses besondere Gründungsvorhaben in den sicheren Hafen eingefahren haben.
Alexandra, du hast mit deinem Mann kürzlich das Baumschiff-Hotel am Waldbad in Bad Rodach eröffnet. Wie kamt ihr auf die Idee und was gibt es alles bei euch?
Wir haben aus einer verrückten Idee und viel Spinnerei drum herum eine Vision entwickelt, haben Baumhäuser verschiedenster Art besucht, und uns um außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten bemüht, die es sonst nicht gibt, zumindest nicht in der Form. Deshalb sind die Schiffe auch bei uns im Wald gestrandet. Außerdem gibt es noch drei Stelzenhäuser, die mit dem Blick in den Wald eine ganz besondere Ruhe ausstrahlen und die Glampingzelte, die mit guten Betten zum erholen im schönen Ambiente einladen. Was von Anfang an klar war: es sollte eine Art Sehnsuchtsort werden, an dem man sich vom ersten Augenblick wohlfühlt.
Ist euer Projekt damit fertig oder gibt es noch Arbeiten die anstehen?
Fertig sind wir leider noch nicht ganz. Die Zelte stehen auf erhöhten Podesten, die brauchen noch breite Treppenaufgänge. Außerdem soll jedes Zelt auch noch eine kleine Badezimmer-Einheit bekommen. Und natürlich muss das zweite Schiff fertiggestellt werden. Das ist zwar schon von außen sehr hübsch, aber der komplette Innenausbau fehlt derzeit noch. Und auch für danach haben wir weitere Ideen, welche Stück für Stück umgesetzt werden sollen.
Von der ersten Idee bis zur Eröffnung hattet ihr sicherlich einige Meilensteine. Welche waren das, wie lange hat es gedauert und was war die größte Herausforderung?
Da gab es einen Meilenstein nach dem anderen (lacht). Aber insbesondere die bürokratischen waren für uns schon der Hammer. So viele Anträge, welche verschiedene Stellen und Behörden durchlaufen mussten. Die Förderung über LEADER beispielsweise wäre ohne Unterstützung durch Tobias Gruber der LEADER-Region Coburger Land gar nicht zu schaffen gewesen. Deshalb an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle, welche uns auf diesem Weg bis hierher begleitet haben.
Ihr habt euch für den Standort Bad Rodach entschieden. Wie kam es zu dieser Wahl und was macht aus eurer Sicht die Region attraktiv für neue Ideen und Vorhaben?
Die Standortwahl war gar nicht so leicht, wie wir das am Anfang erwartet hatten. Es musste ja eine Anbindung an Strom, Wasser und Sanitäranlagen geben. Da war der Campingplatz am Waldbad schließlich eine gute Wahl. Der Ort ist besonders, die Nähe zum Waldbad grandios und es konnte dann alles mit relativ kleinem Aufwand mit Strom versorgt werden.
Letztendlich bin ich hier aufgewachsen und freue mich deshalb meiner Heimat etwas einmaliges zurück geben zu können. Außerdem gibt es hier soviel zu erkunden und zu entdecken. Wir sind direkt am Waldbad gelegen, haben ein grandioses Wander- und Radwegenetz vor der Haustüre und wer Wellness sucht, ist in der Therme Bad Rodach goldrichtig, die von uns aus übrigens auch zu Fuß gut erreichbar ist.
Noch einmal zurück zum Ablauf der Gründung. Hast du Tipps für andere Gründer im Bereich Hotellerie/Tourismus?
Bei uns handelte es sich in erster Linie ja um ein Bauprojekt. Und zwar um eines, welches nicht vergleichbar war. Der bürokratische Aufwand war deshalb für uns enorm, da ja auch wir mit so einem Vorhaben keinerlei Erfahrung hatten. Ich könnte mir vorstellen, dass viele andere Bauprojekte auch an den bürokratischen Hürden scheitern. Deshalb mein Hinweis: Man bekommt Unterstützung, wenn man sich diese sucht. Fragt Andere mit ähnlichen Projekten wie sie vorgegangen sind, welche Kontakte sie haben, wen sie kennen und baut euch dann ein eigenes Netzwerk mit Unterstützern auf.